Warum verlassen Migranten und Flüchtlinge ihr Heimatland?
Wenn es einem in der Heimat gut geht, dann verlässt man diese nicht nicht freiwillig. Um sein Hab und Gut in Bargeld zu verwandeln, Familie und Freunden "lebe Wohl" zu sagen, und sich auf die Reise in eine bessere Zukunft zu machen, bedarf es viel Mut, Kraft und ein Mangel an Hoffnung für eine gute Zukunft im eigenen Land - oder auch die Angst vor Verfolgung und Tod.
Migration
Viele Menschen verlassen ihrer Heimat, um einen (besseren) Job zu finden oder einer fehlenden Zukunfts-Perpektive zu entkommen. So machten sich im 19. Jahrhundert etwa 5 Millionen Deutsche auf die Reise nach Amerika. Und auch heute noch verlassen jedes Jahr um die 100.000 deutsche Bürger die BRD um ihr Glück in anderen Ländern zu suchen. Wer aus wirtschaftlichen oder persönlichen Gründen seine Heimat verlässt ist kein Flüchtling sondern lediglich ein Migrant. Oft verschärft das Problem der Arbeitsmigration die wirtschaftlichen Probleme im Herkunftsland, wenn junge, gut ausgebildete Menschen das Land verlassen (Braindrain).
Die Arbeitsmigration in die BRD ist für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft nicht ganz einfach. Ein Recht auf Asyl gibt es nur für anerkannte Flüchtlinge. Auf Bundesebene wird über ein neues Einwanderungsgesetz diskutiert.
Um eine wirtschaftlich motivierte Imigration zu verhindern, kann ein Land versuchen die Migranten nicht ins eigene Land herein zu lassen (Grenzkontrollen, Abschiebung). Dies lenkt die Migrationsströme teils in andere Länder oder drängt diese Menschen in die Kriminalität und eröffnet Schleppern und Schleusern die Möglichkeit ihre Geschäfte zu machen. Womöglich hat man durch diese Politik anstelle legaler Einwanderer (amtliche Erfassung, Integrationsmaßnahmen, legale Beschäftigung) dann illegale Einwanderer (keine Erfassung, schlechte Integration, Schwarzarbeit und Kriminalität) im Land.
Andererseits werden natürlich mehr Imigranten ins Land kommen, wenn jeder Mensch einfachen und legal einwandern darf.
Ein andere Lösung wäre es die Lebensbedinungen in den Heimatländern der Migranten zu verbessern, so dass sie dort eine gut bezahlte Arbeit finden und eine Zukunftsperspektive haben. Oft hängt die Misere mit einer schwachen Wirtschaft, gewalttätigen Konflikten oder einem schlecht funktionierendem politischen System zusammen. Die Lösung dieser Probleme würde die Ursache von Migration angehen, und nicht die problematischen Folgen (legale oder illegale Massenmigration) verhindern.
Flucht vor Verfolgung
Menschen die aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Ethnie, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung ihr Land verlassen gelten als Flüchtlinge und haben gute Aussichten auf einen Verbleib in der BRD.
Diese Menschen haben Angst und fürchten um ihr Leben, ihre Freiheit oder fürchten sich vor Repression. Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es auch etwa 360.000 Deutsche, die aufgrund ihrer Religion, Ethnie oder ihrer politischer Überzeugung vor dem Regime ins Ausland flohen bzw. "ausgebürgert" wurden.
Nach internationalem Recht ist diesen Flüchtlingen Asyl zu gewähren. Um eine Emigration solcher Menschen zu verhindern muss sich die Politik (das Regime, die Regierung oder das politische System) im Heimatland der fliehenden Person verändern.